Jan Bartsch hat seinen Realschulabschluss an der 2. Oberschule in Kamenz abgelegt und wollte eigentlich etwas mit Informatik machen, das hat aber nicht geklappt. Angeregt durch seine Brüder, die Tischler und KFZ-Mechatroniker gelernt haben, fand er das Handwerk dann auch nicht so schlecht. Und so schrieb er sich für das BGJ Farbe am BSZ Kamenz ein. Hier war Jens Freund als Ausbilder zuständig und der hat bei ihm die Begeisterung für den Malerberuf geweckt und gefördert. Sein Praktikum machte Jan bei der Z-Malerei in Hoyerswerda. Maler- und Lackierermeister Stefan Zehler hat nach mehrjähriger Berufstätigkeit in der Schweiz sein Unternehmen 2014 in Hoyerswerda gegründet, das inzwischen auf 24 Mitarbeiter angewachsen ist. Das Team ist sowohl im gewerblichen, öffentlichen wie auch viel im Privatkundenbereich tätig, überwiegend zwischen Cottbus und Dresden. Stefan Zehler bestätigt, dass Jan in der Ausbildungszeit sehr viel Eigeninitiative gezeigt hat. Er hat ihm also auch den Besuch zusätzlicher Lehrgänge ermöglicht, beispielsweise den mehrwöchigen Kreativlehrgang in Pirna finanziert. Am liebsten beschäftigt sich Jan mit Sondertechniken. Zur Prüfung hat er sich mit Betonoptik versucht. Schon während der Ausbildungszeit hat er an vielen Objekten in der näheren Umgebung mitgearbeitet. Bei einem kleinen Spaziergang durch die Hoyerswerdaer Altstadt haben wir etliche Fassaden gefunden, an denen Jan schon mitgewirkt hat. Und sein Chef konnte ihm bereits zeitig Verantwortung übertragen, z. B. an der Coppi-Schule in Lauta für die komplette Wandgestaltung. Jan führt bereits eigenständig Kundengespräche und hat inzwischen sein eigenes Firmenfahrzeug übergeben bekommen. Jetzt will er erst mal ein Jahr praktische Erfahrungen sammeln und dann hat er schon mal einen Meisterlehrgang ins Auge gefasst.

Foto: Innung

Die bisherige zweijährige Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter/-in entfällt ab diesem Ausbildungsjahr. Der neugeordnete Ausbildungsberuf „Maler und Lackierer/in“ hat jetzt fünf mögliche Fachrichtungen:

• Gestaltung und Instandhaltung
• Energieeffizienz- und Gestaltungstechnik
• Kirchenmalerei und Denkmalpflege
• Bauten- und Korrosionsschutz
• Ausbautechnik und Oberflächengestaltung

Sofort als unser Fördermittelantrag bewilligt war, haben wir mit den Vorbereitungen zum 2. Malercamp begonnen. Aus den Erfahrungen von 2020 haben wir das Programm nur leicht geändert, und so konnten wir vom 6.- 10. September 2021 wieder ein vielfältiges Programm als „Berufsstartwoche“ anbieten. Die Zusammenarbeit mit dem ÜAZ Bautzen hat sich bewährt, also wurden die dortigen Räumlichkeiten wieder gebucht. Die Begrüßung übernahm Vorstandsmitglied Roman Dietzel, der selber zwei Lehrlinge im Camp angemeldet hatte. Gleich am ersten Tag stand für die sechs jungen Männer und drei Frauen „Knigge“ und das Teamtraining mit Höhentauglichkeits-Test im Hochseilgarten an. Dienstag ging es dann schon in die Praxis: Ausbilderin Fr. Sporka zeigte die Malerwerkzeuge und es ging auf die Leitern. Mittwoch wurden Schnurschlag , Beschnitt und gerade Linien geübt, Farben gemischt und Schablonen geschnitten. Am Donnerstag gab es morgens „Erste Hilfe“ und dann gestaltetet unser Gastmitglieder KEIMFARBEN den Tag mit Theorie und Praxis zu Farbarten. Ein weiterer Höhepunkt am Freitag war die Einführung in die AirBrush-Technik mit Aleksander Koryzna. Dabei wurden so einige Talente entdeckt. Bei der Auswertung mit OM Hermann gab es durchweg ein positives Echo der Teilnehmer und Anregungen für 2023.

_{Die Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.}

Kreativ sein, das ist die Stärke und Leidenschaft von Maria Claudia Mauksch aus Demitz-Thumitz. Als es 2007 um ihre Berufswahl ging, waren Frauen auf dem Bau noch nicht so üblich und sie machte erstmal eine „frauentypische“ Ausbildung als Bäckerei – Fachverkäuferin. Als sie dann alleinerziehend war, wollte sie noch mal komplett was Neues anfangen. Inzwischen gab es doch schon jedes Jahr mehrere weibliche Malerlehrlinge und sie fragt in den Malerbetrieben nach Ausbildungschancen für eine alleinerziehende Mutti. Und: sie konnte sich ihren Ausbildungsbetrieb aussuchen. Ihre Wahl fiel auf unseren Innungsbetrieb Dathe & Zehl aus Pulsnitz. Und sie freut sich immer noch über ihre Entscheidung, lobt den Ausbildungsbetrieb ganz ausdrücklich. Es verdient großen Respekt, dass sie die drei Ausbildungsjahre voll durchgezogen hat. Finanziell und organisatorisch war es oft ein Kraftakt. Schöner Höhepunkt ihrer Ausbildung war die Teilnahme am dreiwöchigen Kreativlehrgang in Pirna. Ihr Thema hier war der Kompass, die Hauptrolle spielte die Lieblingsfarbe ihrer Tochter: türkis. Und sie hat in Pirna als Beste abgeschnitten.

Haupt- oder Realschulabschluss
Die Ausbildungsbetriebe erwarten meist mind. befriedigende Leistungen in Mathe und Chemie.
Ein Praktikum in einem Malerbetrieb ist vorteilhaft.

Die Ausbildung erfolgt dreijährig in einem Meisterbetrieb zum „Maler und Lackierer“.
Wenn man keine betriebliche Lehrstelle bekommen hat, ist die Absolvierung eines Berufsvorbereitungsjahres am Beruflichen Schulzentrum Kamenz , Fachrichtung Farbtechnik und Raumgestaltung, möglich. Bei guten Ergebnissen kann das von einem Ausbildungsbetrieb als 1. Lehrjahr angerechnet werden.
Ebenfalls ist eine dreijährige Ausbildung zum Fahrzeuglackierer möglich.

Die Maler- und Lackiererinnung wurde von der HWK Dresden zur Abnahme der Zwischen- und Gesellenprüfungen ermächtigt und hat daraufhin eine eigene Prüfungskommission gebildet.
Maler- und Lackierer: Zwischenprüfung (Theorie und Praxis) im 2. Lehrjahr
Gesellenprüfung ( Theorie und Praxis ) nach dem 3. Lehrjahr

Folgende Spezialisierungen sind im Ausbildungsberuf „Maler und Lackierer“ möglich:
Gestaltung und Instandhaltung
Bauten- und Korrosionsschutz
Kirchenmalerei und Denkmalpflege
Die Spezialisierung kann sich nach der Spezialisierung des Ausbildungsbetriebes richten.

Für unseren Landkreis wird die theoretische Ausbildung im Beruflichen Schulzentrum Kamenz durchgeführt.
Während der Ausbildung finden zwei 14tägige überbetriebliche Lehrgänge in Pirna statt.

Die Vergütungen gelten deutschlandweit (außer Saarland).

Wallstraße 8
02625 Bautzen

Tel.: 03591 522730
Fax.: 03591 522748